Auf nach Schweden (mit oder Ohne Bilgenpumpe?!)

2. November 2025 0 Von Frederick von Hülsen

Am nächsten Morgen stand die Überfahrt nach Schweden an. Der Wind hatte nicht nachgelassen – und die Wellen erst recht nicht. Doch für unseren Kurs Richtung Trelleborg kam der Wind aus Nordost und war damit günstig.

Kurz nach dem Ablegen stellten wir erneut ein Problem an der Bilgenpumpe fest: Der Schwimmerschalter löste nicht mehr automatisch aus. Erst nach leichtem Klopfen sprang sie wieder an – aber das musste man jedes Mal tun.

Also ließen wir beim Segeln die Bodenbretter im Cockpit weg, um die Bilge im Blick zu behalten. Nach einigen Stunden half auch das Klopfen nicht mehr – der Schalter war endgültig defekt. Also hieß es wieder: pumpen.

Die Wellen wurden immer größer. Wenn Roc auf einer Welle stand und man ins Wellental blickte, fühlte es sich an, als würde man aus dem ersten Stock nach unten schauen. Wir waren beeindruckt, wie gut sich Roc steuern ließ, und surften die großen Wellen Richtung Schweden.

Nach einer besonders hohen Welle rutschte Peters Handy von der Backskiste — direkt in die Bilge. „Platsch.“

Schnell landete es im Beutel mit Reis, aber wie sich später herausstellte, war es verloren. Trotzdem ließen wir uns die Stimmung nicht verderben.

Wir setzten die schwedische Gastlandflagge und liefen den Hafen von

Smygehamn an – denselben, den wir schon beim ersten Bilgenproblem aufgesucht hätten.

Heute hatten die Bootsbauer allerdings schon Feierabend.

Nach einer kleinen Erkundungsrunde machten wir an einer Grillstelle endlich unsere lang ersehnten Pfannkuchen. In der gusseisernen Pfanne funktionierte das erstaunlich gut. Wir stießen auf Schweden und die kommenden Etappen an. In der Nacht hieß es wieder alle 1% Stunden: Bilge leerpumpen.

Am nächsten Morgen suchte Freddy die Werft auf. Der Bootsbauer bot einen neuen mechanischen Schwimmerschalter für 60 € an. Freddy wollte jedoch lieber auf einen elektronischen umrüsten, also schraubte er unseren

Notfallschwimmerschalter (der etwas höher in der Bilge montiert ist und bei Überlauf Alarm gibt) ab und montierte ihn provisorisch anstelle des defekten Schalters.

Als die Online-Zahlung im Hafen nicht funktionierte, machte sich Freddy mit gebrochenem Schwedisch auf die Suche nach dem Hafenmeister. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten kam eine freundliche Frau zur Hilfe. Da der Hafenmeister offenbar ausgeflogen war, führte sie Freddy zu einem ortsansässigen Fischer, der nur abwinkte und meinte, wir sollten ohne zu zahlen weiterfahren.