Erste Etappe: Mit Jasper über Poel nach Warnemünde

30. Oktober 2025 0 Von Frederick von Hülsen

Dienstag, der 22. Juli, 8 Uhr morgens. Nachdem wir die letzten Dinge verstaut und noch einen kleinen Einkauf erledigt haben, legen wir in der Ruhe des Morgens ab.

Zunächst bei kaum Wind dümpeln wir aus der Wiek und die Trave hinunter in die Ostsee. Dort angekommen, machen wir gute Fahrt und genießen, wie Roc die von achtern kommenden Wellen surft. Unser heutiges Ziel: Poel.

Entlang der schönen Ostseeküste machen wir gute Fahrt, und bereits gegen 16 Uhr ist Poel in Sicht.

Da für die Nacht 24 Knoten Wind angesagt sind, sind wir über unseren Faltanker, den wir zusätzlich zu unserem Danforth am Reitgewicht nutzen, sehr dankbar

Mit einem kleinen Tauchgang prüfen Jasper und Freddy den Anker — tatsächlich liegt der Danforth seitlich. Sie beheben das Problem, und wir lassen den Abend zu dritt unter der Kuchenbude mit ein paar Runden Skat ausklingen.

Die Nacht war — wie vorhergesagt — ruppig. Doch unser etwas überdimensioniertes Ankersetup hielt stand.

Nach einem gemütlichen Frühstück legten wir gegen 10:30 Uhr ab. Der Wind hatte zwar nachgelassen, war aber immer noch kräftig. Zunächst wollten wir die Segel noch am Anker liegend hochziehen, mussten jedoch feststellen, dass das unter den Bedingungen nicht so einfach war. Also starteten wir den Motor, lichteten den Anker und setzten die gerefften Segel. Mit mehreren Schlägen kreuzten wir aus unserer Bucht heraus.

Die Wellen waren an unserem zweiten Segeltag deutlich höher, doch als wir aus der Engstelle heraus waren, konnten wir das Schaukeln genießen. Im Laufe des Tages wurde der Wind immer schwächer, und da Jasper noch den Zug von Warnemünde zurück nach Travemünde nehmen wollte, lösten wir das Reff und segelten mit vollem Groß weiter

Vereinzelt kam die Sonne hervor, und mit Musik und zwei Partien Schach zogen wir an „Deutschlands schönster Küste“ vorbei — wie Victor sie vor unserer Abreise genannt hatte. Punktlich zum 18:38-Uhr-Zug erreichten wir Warnemünde, legten uns in eine Box, verabschiedeten uns von Jasper, der eine große Bereicherung der ersten zwei Tage gewesen war, und machten einen Landgang: das letzte Mal in Deutschland einkaufen — und all unser Pfand loswerden.

Am Abend verließen wir unsere Box und legten uns auf einen Ankerplatz zwischen Industrie und Fahrrinne, auf halber Strecke nach Rostock.

Die Nacht war ruhig — abgesehen davon, dass in der Bilgenpumpe etwas Dreck hing. Das merkten wir am veränderten Geräusch und konnten es schnell beheben.